Schalast | Rohstoffmanagement / Rohstoffstrategie
Während Corona haben viele Unternehmen im Zuge der gestörten Lieferketten erkannt, dass internationale Rohstoffabhängigkeiten zum strategischen Problem werden können. Daher gibt es mittlerweile einige Instrumente auf der Unionsebene, um diesem erkannten Missstand entgegenzuwirken, beispielsweise der Critical Raw Materials Act, kurz CRMA, der im Mai 2024 in Kraft getreten ist. Ziel des CRMA ist es, die Versorgung mit strategischen und kritischen Rohstoffen sicherzustellen. Als unilaterales Außenhandelsinstrument geht es hierbei nicht um den Zugang von EU-Unternehmen in Drittstaaten zu strategischen bzw. kritischen Rohstoffen, sondern um die Sicherstellung der Versorgung und das Recycling von kritischen Rohstoffen.
Zu den strategischen Rohstoffen zählen Kupfer, Kobalt, Germanium und Wolfram. Kritische Rohstoffe sind beispielsweise Bauxit, Feldspat, Siliciummetall und Tantal.
Für Unternehmen ist im Rahmen von Genehmigungsverfahren beispielsweise von Bedeutung, ob ein Projekt nach dem CRMA als „strategisches Projekt“ einzuordnen ist. Denn diese Einstufung hat zur Folge, dass dem Projekt ein besonderes Abwägungsgewicht beigemessen wird. Unternehmen dieser Kategorie sind beispielsweise verpflichtet, Stresstests durchzuführen, in denen die Unternehmen sodann darlegen müssen, wo strategische Rohstoffe gewonnen, verarbeitet oder rezykelt werden. Ferner gibt es produktbezogene Regelungen für Dauermagnete.
Der CRMA hat einige Überschneidungspunkte mit der EU-Lieferketten-Richtlinie (CSDDD), da die Achtung der Menschenrechte entlang der Wertschöpfungskette für kritische Rohstoffe zu überprüfen ist. Fragen der Ausfuhr und der Ausfuhrverbote von kritischen Rohstoffen werden im CRMA hingegen nicht speziell geregelt.