Schalast | Neue Zahlungs- und Anlageverhalten

Es dürfte nicht überraschen, dass die Corona-Pandemie auch den FinTech-Sektor fest im Griff hat. Die anhaltenden Beschränkungen, die sich auf mehrere Lebensbereiche auswirken, haben das Konsumverhalten verändert und die Digitalisierung beschleunigt. Diese Entwicklung beschränkt sich nicht nur auf das Zahlungsverhalten und insbesondere auf kontaktlose Zahlungen. Vielmehr lässt sich derzeit beobachten, wie sich unser Alltag immer mehr von der realen in eine digitale Welt verlagert. Dieser Wandel verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, uns sozialisieren, organisieren und wie wir konsumieren – aber auch, wie wir investieren. Maßgebliche Treiber dieses Wandels sind aus unserer Sicht weder FinTechs noch Banken, sondern die Kunden selbst (customer-centric). Sie sind es, die durch ihr Nutzungsverhalten neue Strukturen auf den Plan rufen.

Die anhaltende Krise führte unfreiwillig dazu, dass innovative Technologien erprobt, genutzt und etabliert wurden. Hierdurch wird deutlich, dass unsere Wirtschaft ohne sofortige Digitalisierung zwangsläufig an ihre Grenzen stoßen wird.

Trotz – oder gerade wegen – des derzeit herausfordernden Umfelds haben viele FinTechs seit Beginn der Corona-Krise ihr Kapital erheblich aufgestockt (z. B. Auxmoney EUR 150 Mio., N26 EUR 85 Mio., Scalable EUR 50 Mio., Trade Republic EUR 40 Mio.). Demzufolge wollen die deutschen FinTechs im kommenden Jahr hoch hinaus. Doch dies wird nicht für alle FinTechs gleichermaßen umsetzbar sein. Viele derzeitige Akteure werden vom Markt verschwinden oder sich mit anderen Marktteilnehmern zusammenschließen. Dies könnte möglicherweise dadurch begünstigt werden, dass viele Geschäftsmodelle denjenigen der Wettbewerber ähneln und die weit überwiegende Mehrheit der FinTechs noch keine schwarzen Zahlen schreibt.